Veranstaltungen

 

Veranstaltungen im November, Dezember 2025 und Januar 2026
Kartentelefon  040-227 92 03  Mailto: lit@lit-hamburg.de

 

 

 

 

 

Alexandra Senfft: © Pascal Bünning  Romeo Franz: © Pascal Bünning

Alexandra Senfft und Romeo Franz lesen aus Großonkel Pauls Geigenbogen (Goldmann)

Datum:2.12.  
Zeit:
19.30 Uhr
Eintritt:
Auf Spendenbasis
Ort:
Kölibri, GWA St.Pauli, Hein-Köllisch-Platz 1

Romeo Franz war von 2018-24 als erster Sinto Abgeordneter im Europäischen Parlament. In Großonkel Pauls Geigenbogen erzählt der Musiker gemeinsam mit der Autorin Alexandra Senfft über das Leben seiner Familie vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. Auf Grundlage akribischer historischer Recherchen und den Erinnerungen seiner Familie, geprägt von der Liebe zur Musik und dem großen Zusammenhalt, ist das Buch eine mitreißende Chronik unter Einbeziehung der Geschichte der europäischen Sinti und Roma in all ihrer Vielfalt und Diversität. 

Alexandra Senfft ist Buchautorin und freie Publizistin. Für ihr Buch Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte über die NS-Vergangenheit ihrer Großeltern wurde sie 2008 mit dem Deutschen Biografie-Preis ausgezeichnet. Der Lange Schatten der Täter. Nachkommen stellen sich ihrer Familiengeschichte oder Fremder Feind, so nah. Begegnungen mit Palästinensern und Israelis sind weitere ihrer Publikationen.

Romeo Franz ist ein bekannter Sinti-Jazz Musiker und Bürgerrechtsaktivist. Er ist der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Sinti und Roma mit Sitz in Berlin. Von 2018-2024 war er Mitglied des Europaparlaments für Bündnis 90/Die Grünen. Er hat die Musik für das Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin komponiert, das der israelische Künstler Dani Karavan geschaffen hat. 
Moderation: Patricia Paweletz
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg, gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg   

 

 

 

 

Annemarie Stoltenberg: © Christian Kiaser  Gabriele Haefs: © Miguel Ferraz

Annemarie Stoltenberg und Gabriele Haefs präsentieren In den Wellen (Reclam)
Geschichten vom Schwimmen
Illustrationen von Aya Hoshina

Datum:   7.12. 
Zeit:  16.00 Uhr 
Eintritt: 
15,00 €  (inkl. Tee und Gebäck)
Ort:         
Hotel Wedina, Gurlittstr. 23
Anmeldung erforderlich!

Schwimmen ist ein erstaunlich präsentes Thema. Es wirkt fast so, als ob heute kaum ein literarischer Text erscheint, in dem nicht mindestens eine der Personen in Seen, Flüssen, Meereswogen oder Schwimmbäder eintaucht. Zahllose Buchumschläge zeigen Menschen im oder am Wasser. Wasser bedeutet oft Verlockung, faszinierende, erquickende Möglichkeiten, Leichtigkeit – oder Gefahr. Es gibt sogar Höhlenmalereien, bei denen Menschen, die sich im Wasser bewegen, zu erkennen sind. Gabriele Haefs und Annemarie Stoltenberg haben Geschichten vom Schwimmen gesammelt. Christiane Schünemann erzählt von einer Dänin, die 1938 von Gedser aus nach Warnemünde geschwommen ist. Christel Hildebrandt beschreibt verzauberte Wasserwesen, Yvonne Hergane lässt vom Weg zum besseren Leben durch das Schwimmen träumen, als eine Art Familienkonfliktlösung. Gerhild Richter überwindet eine Lebenskrise durch Kopfsprünge. Gabriele Haefs erinnert an die Robinson Phantasien ihres Mannes Ingvar Ambjörnsen. Und Annemarie Stoltenberg beschreibt das Winterschwimmen. In einer Lesung mit sechs Autorinnen werden die Poesie und das Abenteuer in den Wellen gefeiert.
Moderation:  Thomas Plaichinger

Annemarie Stoltenberg, geb. 1957, ist Autorin und freie Literaturkritikerin. Seit Jahren geht sie erfolgreich mit ihren frisch gelesenen Lieblingsbüchern auf Tournee.

Gabriele Haefs, geb. 1953, ist eine mehrfach ausgezeichnete Übersetzerin und Autorin. Sie hat u.a. Werke von Selma Lagerlöf, Sigrid Undset und Jostein Gaarder ins Deutsche übertragen.

Aya Hoshina ist eine japanische Illustratorin. Sie lebt in Tokyo und fängt mit ihren Bildern die Poesie des Alltags ein.


 

Thomas Plaichinger: © Stephan Gabriel

Thomas Plaichinger liest aus Die Farben aller Wellen II  (edition imaginär)
vor Abstrakten Seestücken von Alexander Strohte

Datum:   10.12.      
Zeit:        19.30 Uhr
Eintritt:   
€ 8,00/6,00
Ort:
         Literaturhaus, Westflügel

Das Meer lässt Thomas Plaichinger nicht los – und das auch auf dem   Papier: Seit ein Writer in Residence-Aufenthalt ausgerechnet am Alpenrand zu ersten Erzählungen über das große Blau und die Menschen geführt hat, sind immer neue Texte entstanden. Auch sie loten mit den kleinen und großen Tiefen und Untiefen des Wassers gleich auch die des Daseins aus: Dabei scheinen sie wie gegen das Vergehen der Zeit gestellt zu sein, und die Verluste, die es mit sich bringt: Berührend, voller atmosphärischer Dichte und Poesie, manchmal komisch und im Fazit einfach beglückend. Alexander Strohtes Seestücke passen dazu kongenial.

Thomas Plaichingers erste Erzählungen wurden 1981 durch Ulla Hahn bei Radio Bremen veröffentlicht. 1986 erste gedruckte Veröffentlichung durch Marguerite Duras in L’ Autre Journal in Paris. Danach folgten historische Bücher und Romane in Frankreich und Deutschland sowie 1998 das Opernlibretto Triest für die Kammeroper Berlin. Seine Literatur wurde u.a. mit Aufenthaltsstipendien und einem der Literaturförderpreise der Behörde für Kultur und Medien ausgezeichnet. Plaichinger ist Mitglied der Société des Gens de Lettres de France. Geboren wurde er in Salzburg, studierte Theaterwissenschaften in München und lebte fast zehn Jahre in Paris.

 

 

Tanja Schwarz : © Rebecca Hoppé

Tanja Schwarz liest aus ihrem Roman Vaters Stimme  (Hanser)

Datum:   14.12. 
Zeit:       
17.00 Uhr
Eintritt:  
10,00 €/8,00 (VVK unter vorverkauf@serrahneins.de)
Ort:         
SerrahnEins e.V. Zentrum für Kultur und Gesellschaft, Serrahnstr. 1, Bergedorf

Mit Ende 40 nimmt Nina auf Wunsch ihres Sohnes Lenny wieder Kontakt zu ihrem Vater auf. Anfangs entsteht überraschend schnell eine Verbindung: Aus ihm sprechen Stärke und Gewissheit. Die Vatersprache scheint ihr Halt zu geben. Doch schon bald treten Risse zutage. Hat ihr der Vater gefehlt, oder war im Gegenteil alles besser so, wie es war? Eine Antwort findet Nina für sich, als sie vom tragischen Tod des Bruders erfährt, den sie nie kennengelernt hat. In Vaters Stimme erzählt Tanja Schwarz in knapper, eindringlicher Sprache vom Zerfall einer Vater-Tochter Beziehung, der Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Nähe. Eine Grundkonstante ihres Schreibens sei die Zerbrechlichkeit unserer Existenz, sagt die Hamburger Autorin in einem Interview im DLF –Kultur. Immer wenn Brüche durch das Leben fahren würden, das Leben zum Zerreißen gespannt sei, könne man viel über Menschen erfahren.
Moderation:  Hilke Veth

Tanja Schwarz wurde 1970 in Hechingen Baden-Württemberg geboren. Sie studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. 2021 erschien bei hansablau „In neuem Licht“. Schwarz lebt mit ihrer Familie in Hamburg

 

 

 


LIT. Junge Köpfe 2025
Überfall der Wörter aus den Schreibwerkstätten

Datum: 4.1.
Zeit: 
16.00 Uhr
Eintritt:
5,00 € (Kinder und Jugendliche frei)
Ort:    
Literaturhaus, Eddy-Lübbert-Saal

Am 4.1. wird es wieder soweit sein. Die besten Texte, die in Workshops von Alexander Häusser am Friedrich-Ebert-Gymnasium, des Helmut-Schmidt-Gymnasiums und des Kaifus entstanden, werden von Kindern und Jugendlichen gelesen, die das literarische Schreiben lernen.  Wir werden Geschichten hören, Romananfänge, Erzählungen und Gedichte. Das Literaturhaus bietet den jungen Talenten eine herausragende Bühne! Und Alexander Häusser in der Nachfolge von Jutta Heinrich, die das Projekt LIT. Junge Köpfe ins Leben gerufen hatte,  ermuntert Kinder und Jugendliche zu ihrer eigenwilligen Ausdrucksweise und inspiriert sie zum Erzählen von Geschichten, die unter den Nägeln brennen. Es eröffnen sich Räume der Fantasie und der Imagination, von Fantasy, Krimis, Satire und nachdenklichen  Alltagsgeschichten war letztes Mal alles dabei.

Alexander Häusser, geb. 1960 in Reutlingen, studierte an der Uni Tübingen Germanistik, Philosophie, Geschichte und begleitend Rhetorik. Häusser schreibt Romane, Erzählungen und Drehbücher und erhielt zahlreiche Auszeichnungen: Darunter u.a. den Literaturförderpreis der Hansestadt Hamburg und div. Aufenthaltsstipendien (z.B. Edenkoben, Atelierhaus Worpswede, Künstlerhaus Lauenburg). Seine Erzählung Zeppelin wurde verfilmt und lief bundesweit in den Kinos.
Projektleitung und Moderation: Alexander Häusser
Gefördert von der Behörde für Schule, Familie und Berufsbildung

 

 

 

 

 

Achim Amme: © Ursula Braun  Oskar Ansull: © Privat

Zwischendurch & Nebensätzliches
Lyrik, Gedankenspäne, Wortfindungen
von und mit Achim Amme und Oskar Ansull

Datum:18.1.  
Zeit:
16.00 Uhr
Eintritt:
€ 15,00     (inkl. Tee und Gebäck)
Ort:
  Hotel Wedina, Gurlittstr. 23
Anmeldung erforderlich !

Zwei Autoren des Wehrhahn Verlags, Hannover, Achim Amme und Oskar Ansull stellen ihre     neue Lyrik vor. Beide verbindet nicht nur der Geburtsort Celle und die gemeinsame Zeit im VS Niedersachen, sondern auch ein nahezu zeitgleiches Aufenthaltsstipendium im Künstlerdorf Schreyahn. Sie sind außerdem bekannt für ihre ausgefeilten Leseprogramme, sei es mit Werken fremder Autoren oder ihrer eigenen. In der Lyrikedition Hannover erscheinen über drei Jahre hinweg zehn Bücher von ausgewählten Dichterinnen und Dichtern aus der sehr regen hannoverschen Lyrik-Szene.

Achim Amme, geboren in Celle, aufgewachsen in Uetze/Hann. Er wirkte an Theaterproduktionen mit, schreibt eigene Songs auf englisch und deutsch, ist Schauspieler und Autor von Kurzgeschichten, satirischen Texten und Gedichten.  Als freier Lektor arbeitete er u.a. für das ZDF. Für die Süddeutsche Zeitung schrieb er Satiren und short stories.
Als Schauspieler spielte er z.B. für Tatort, Bella Block und Großstadtrevier. Er veröffentlichte u.a. 2025 Nur mal zwischendurch, 2023 Romeo hat geschnarcht, 2023 Meine blaue Periode, 2020 „Der Amme. Poet.

Oskar Ansull, geb. 1950 in Celle, ist Autor, Herausgeber, Rezitator und Übersetzer. 1972 arbeitete er als Regieassistent am Berliner Schillertheater, 1984 erschien sein erster Gedichtband. Er erhielt u.a. ein Aufenthaltsstipendium des Landes Niedersachsen, Edenkoben und 2011 eines der Hamburger Stiftung für Wissenschaft und Kunst. 2024 erschien Denkzettel auf deiner Herzwand,  2023 Papierstreifzüge, 2022 Nebensätzliches. Gedankenspäne & Wortfindungen

 

 

René Böll, © Samay Böll  

Das Leben der Annemarie Böll. Eine Würdigung – Mit der Autorin Tanja Dückers und René Böll

Datum: 21.01.2026
Zeit:  19:30

Ort:   Literaturhaus Hamburg

Der Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll und seine Frau Annemarie Böll bildeten über Jahrzehnte ein Paar, dass man heute ein „power couple“ nennen würde. Und die Literatur war vom ersten Augenblick an das verbindende Element.  Bereits während des Zweiten Weltkriegs schufen sie in ihrem Briefwechsel einen ersten gemeinsamen literarischen Denkraum. 

Nach dem Krieg beschloss das Ehepaar Böll, Literatur zum Beruf zu machen. Dabei war Annemarie Böll nicht nur als Anglistin eine sehr produktive Übersetzerin zahlreicher englischsprachiger Autor*innen wie zum Beispiel J.D. Salinger, Bernard Shaw, Patrick White und Judith Kerr, sondern auch Heinrich Bölls erste, wenn auch informelle Lektorin. Doch während die Biografie und das literarische Werk des Nobelpreisträgers umfassend rezipiert wurden, wird der Arbeit der Lektorin und Übersetzerin Annemarie Böll kaum Aufmerksamkeit entgegengebracht. 

Ihr Leben neben dem Rampenlicht, das fast ein Jahrhundert, zwei Weltkriege und vier politische Systeme umspannte, ist nun in dem neuen Buch der Berliner Schriftstellerin Tanja Dückers neu zu entdecken. 

Zum anschließenden Gespräch haben wir René Böll zu Gast.

Moderation: Reiner Scholz – Journalist, im Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg Hamburg